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Freitag, 18. Mai 2012

Krisen-BrandherdSpanien entwickelt sich zur ernsten Euro-Bedrohung

Krisen-BrandherdSpanien entwickelt sich zur ernsten Euro-Bedrohung

Der Euro-Zone drohen schwere Turbulenzen. Nicht wegen Griechenland, sondern wegen Spanien. Der Ratingschlag gegen die heimischen Banken reißt das Land tiefer in den Krisenstrudel und stellt Europa vor neue Probleme.


Spanische Flagge. Quelle: AP
Spanische Flagge. Quelle: AP
Berlin/DüsseldorfWährend die Zukunft Griechenlands in der Eurozone immer unsicherer wird, gewinnt ein viel größeres Problem für den Währungsraum an Dramatik: Spanien. Die Entwicklung in der viertgrößten Ökonomie des Euroraums droht aus dem Ruder zu laufen. Geht das so weiter, wäre das ungleich bedrohlicher als der Fall Hellas, sind sich alle Experten einig. Dafür bürgt schon die ungleich größere Bedeutung Spaniens. Das Land hat einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Währungsraumes von rund elf Prozent, Griechenland nur von zwei Prozent.

Ist eine Währungsunion ohne Spanien überhaupt vorstellbar? „In der jetzigen Konstellation Nein“, sagt der Außenhandelschef der Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Volker Treier. Seine Antwort fußt auf zwei Aspekten. „Wenn Spanien unter die europäischen Rettungsschirme käme, wäre das noch machbar.“ Deren Volumen von rund 800 Milliarden Euro, davon rund 500 Milliarden Euro freie Hilfemittel, könnten zunächst ausreichen. Aber es seien die Ansteckungsgefahren für andere große Länder wie Italien oder Frankreich, die das Mega-Risiko darstellen, dass die Währungsunion zerreißen könnte. „Deshalb kann man sich im Moment eine Euro-Zone ohne Spanien nicht vorstellen“, lautet Treiers Folgerung. So weit ist es aber zum Glück noch nicht.

 

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