Versteigerung neuer Staatsanleihen Alarmierend hohe Risikoprämie für Spanien
16.04.2012 · Die Rendite spanischer Staatsanleihen ist wieder über 6 Prozent gestiegen. Das belastet die bevorstehenden Versteigerungen neuer Schuldtitel. Das Land kann dies wohl verkraften.
Von Bettina Schulz, London
panien muss wieder deutlich höhere Renditen für seine Kapitalaufnahme an den Finanzmärkten bieten. Zum Auftakt einer Woche, in der Spanien am Dienstag kurz laufende Schatzwechsel und am Donnerstag mehrere Anleihen begeben will, ist die Rendite für spanische Staatsanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit wieder über die Marke von 6 Prozent geschnellt. Mit 6,09 Prozent erreichte die Rendite den höchsten Stand seit Anfang Dezember 2011.
Da eine dauerhafte Rendite von deutlich mehr als 6 Prozent langfristig für hochverschuldete Länder kaum tragbar ist, waren bei 6,5 Prozent Hilfsprogramme für Griechenland, Irland und Portugal vorbereitet worden. Investoren fürchten, dass Spanien nun auf Dauer ebenfalls auf auswärtige Hilfe zur Deckung seines Kapitalbedarfs angewiesen sein könnte. Mit Spannung wird beobachtet, wie groß das Investoreninteresse sein wird, wenn Spanien am Dienstag Schatzwechsel an den Markt bringt und am Donnerstag für 2,5 Milliarden Euro Staatsanleihen mit einem Kupon von 3,3 Prozent und einer Fälligkeit 2014 an den Markt bringen wird und eine zehnjährige Anleihe mit einem Kupon von 5,85 Prozent.
Spaniens Target-2-Verbindlichkeiten sind gestiegen
Spanien hat in diesem Jahr bereits 39 Milliarden Euro Kapital aufgenommen und damit 40 Prozent seiner geplanten Emissionen für dieses Jahr begeben. Spanien steht also nicht unter Zeitdruck, in der jetzigen Nervosität umfangreiche Anleihen begeben zu müssen, um seinen restlichen Emissionsbedarf von 47 Milliarden Euro zu decken.
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